#4 Steckerfähige Erzeugungsanlagen

Die folgenden Inhalte stammen vom C.A.R.M.E.N.-Newsletter „nawaros“(www.carmen-ev.de ). Einen weiteren Artikel finden Sie auch hier.

Was sind steckerfertige Erzeugungsanlagen?
Bei steckerfertigen Erzeugungsanlagen handelt es sich um kleine Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), die z. B. an Balkonbrüstungen, auf der Terrasse oder an der Hausfassade angebracht werden. Die PV-Module können das Licht der Sonne in elektrische Energie umwandeln. Dabei wird Gleichstrom erzeugt. Um diesen Gleichstrom im Haushalt nutzbar zu machen, wird ein Wechselrichter zwischengeschaltet, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Mit diesem selbsterzeugten Strom kann die eigene Stromrechnung merklich reduziert werden.

Die Vorteile
Anders als größere Dachanlagen ist die Errichtung sehr viel einfacher und es ist vor allem günstig: Preise für steckerfertigen Erzeugungsanlagen fangen schon bei 270€ an!

Wo finde ich eine Marktübersicht für Kleinstsolaranlagen?
Beispielsweise bei der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) „www.pvplug.de/marktuebersicht“ oder unter „www.pv-magazine.de/marktuebersichten/produktdatenbank-stecker-solar-geraete“

Was passiert mit den nicht direkt genutzten Überschüssen aus meiner Kleinstsolaranlage?
Sollte die PV-Kleinstanlage mehr Strom erzeugen als aktuell im Haushalt verbraucht werden kann, wird dieser in das öffentliche Stromnetz geleitet.

Welche Leistung darf ich maximal installieren?
Ausschlaggebend ist die maximale Ausgangsleistung des Wechselrichters, die AC-Leistung, welche als Scheinleistung in Voltampere (VA) angegeben wird. Diese darf 600 VA nicht überschreiten, wenn von einem vereinfachten Anmeldeverfahren Gebrauch gemacht werden soll. Die Ausgangsleistung in VA kann dem Datenblatt des Wechselrichters entnommen werden.

Wo muss ich meine Kleinstsolaranlage anmelden?
Zwei Anmeldungen sind nötig. Zunächst muss sie dem zuständigen Netzbetreiber gemeldet werden. Die lokalen Netzbetreiber bieten in der Regel auf deren Webauftritten ein vereinfachtes Anmeldeformular zum Herunterladen an. Die Anmeldung erfolgt am
besten vor Anschluss der Anlage, sodass der Netzbetreiber überprüfen kann, ob ein geeigneter Stromzähler vorhanden ist. Außerdem muss die Kleinstsolaranlage spätestens vier Wochen nach Inbetriebnahme bzw. erstmaligem Einstecken
beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden: „www.marktstammdatenregister.de/MaStR“

#3 Ernährung und Klima?

Die folgenden Inhalte stammen von der deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS). Die Ergebnisse selbst vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) im Zuge eines Forschungsprojekts. Dabei wurde der CO2-Fußabdruck von 188 Lebensmitteln und 8 Gerichten bilanziert.

Das Bekannte
Dass die Erzeugung von einem Kilo Fleisch einen größeren CO2-Fußabdruck erzeugt als die von einem Kilo Gemüse ist prinzipiell ebenso bekannt wie, dass Rindfleisch beim Fleisch diesbezüglich auf dem klimafeindlichen Platz 1 liegt. Doch die genauen Zahlen dürften nur die wenigsten kennen: Rindfleisch (13,6 kg CO2), gefrorene Garnelen (12,5 kg), Hirschfleisch (11,5 kg), Rinderhack (9,2 kg), Hähnchen (5,5 kg), Aquakultur-Fisch (5,1 kg), Schweinefleisch (4,6 kg). Dagegen fallen Gemüseschnitzel (1,3 kg) oder Tofu (1,0 kg) praktisch nicht ins Gewicht. Auch andere tierische Produkte sind sehr klimalastig: Butter 9,0 kg, Feta 7,0 kg, Parmesan 6,3 kg, Emmentaler 6,0 kg, Sahne 4,2 kg. Hingegen Eier (3,0 kg) und Milch (1,4 kg) erzeugen kaum Emissionen, der pflanzliche Milch-Ersatz (Hafermilch etc.) mit 0,3 kg noch viel weniger.

Das Unbekannte
0,75 Liter Wein in der Glaseinwegflasche haben mit 1,0 kg immer noch verhältnismäßig geringere Emissionen als 0,5 l Bier in der Mehrwegflasche (0,9 kg). Die CO2-lastigsten Getränke dieser Auflistung sind pulverisierter Kaffee (5,6 kg) und Kakao (5,0 kg). Von allen Tomatenerzeugnissen ist das Tomatenmark mit 4,0 kg am Klimaschädlichsten, noch vor der Gewächshaus- bzw. Winter-Tomate (2,9 kg); deutsche Tomaten in der Saison kommen auf gerade 0,3 kg. Gegenüber frischen Produkten haben alle abgefüllten, eingedosten und -gefrorenen Produkte den anderthalb bis zweifachen CO2-Fußabdruck; dies gilt insbesondere, wenn es sich um Einweg-Behältnisse handelt.

Das Überraschende
Biolebensmittel haben, gleiche Transportwege vorausgesetzt, höhere CO2-Lasten als konventionelle. Nach Ansicht der Autoren rührt das daher, dass sie mehr Ackerfläche benötigen, der daher mehr landwirtschaftliche Klimaemissionen zugewiesen werden, die z.B. aus bewirtschafteten Mooren entstehen. Wie sehr Transporte, insbesondere im internationalen Lebensmittelhandel, den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln beeinflussen können, zeigt die Ananas: per Schiffstransport (0,6 kg) ist sie deutlich klimafreundlicher als per Lufttransport (15,1 kg). Von allen kohlenhydrathaltigen Grundnahrungsmitteln haben Kartoffeln (0,2 kg) den geringsten Klimagas-Fußabdruck, gefolgt von Brot, Nudeln und Mais (1,2 kg). Mit Abstand am schlechtesten schneidet der auch bei Veganern beliebte Reis (3,1 kg) ab; da ist selbst die Thüringer Rostbratwurst (2,9 kg) noch klimafreundlicher.

Das Problematische
Weniger die fehlenden Lebensmittel dieser Studie sind das Problem – wenngleich z.B. der Fußabdruck hochprozentiger Getränke schon interessant wäre – , als vielmehr die Systemgrenze „Supermarktkasse“. Diese ist zwar auch berechtigt, verstellt aber den Blick auf eine noch klimafreundlichere, unerwähnte Systemgrenze, die sich für viele Produkte (Obst, Gemüse, Kartoffeln, evtl. auch Huhn) durchaus ermitteln lässt: die Systemgrenze „Eigener Balkon/Garten“. Hier dürften auf Grund der o.a. Ergebnisse bei Verpackung und Transport die CO2-Emissionen erheblich geringer sein. Wer also seine Umwelt nicht nur mit breitblätterigen Blumen und toten Tujahecken zupflastern will, hat jetzt ein Argument. 

#2 Leitungswasser

Machen wir es kurz: 6 Gründe auf einen Blick!

  1. Klima
    Wenn alle Deutsche auf Leitungswasser umstellen würde, würde 1,5-mal so viel CO2 eingespart werden wie im innerdeutschen Flugverkehr emittiert wird. Der Konsum von Mineralwasser in Deutschland belastet das Klima im Durchschnitt 600-mal mehr als der von Leitungswasser.
  2. Günstig
    Es ist mit knappen 0,2 Cent pro Liter etwa 400 mal günstiger als abgefülltes Wasser!
  3. Bequem
    Es ist bequem: Kein nerviger Transport!
  4. Umwelt
    Neben der CO2-Einsparung ist es zudem Verpackungsfrei und damit sehr umweltschonend!
  5. Qualität
    Unser Privileg in Deutschland: die Trinkwasserverordnung. In der Qualität steht Leitungswasser Mineralwasser nichts nach!
  6. Zweifelhafte Unternehmensunterstützung
    Konzerne, die Grundwasser als Ware verkaufen, ist fragwürdig.

Trinkwasser aus der Leitung ist gesund, preiswert, umweltschonend und nahezu überall verfügbar. Leider greifen die Menschen in Deutschland viel zu häufig zu Plastikflaschen.

#1 Klimafreundlich im Internet surfen?

Eine Suchanfrage bei Google verbraucht Strom, der einem CO2-Austoß von 200 Milligramm entspricht. Das klingt vergleichsweise wenig – immerhin braucht man 1000 Mal so viel Energie, um ein Auto einen Kilometer lang fahren zu lassen. Wenn man sich aber überlegt, wie viele Anfragen Google täglich erhält, ändert sich das. Auf alle Anfragen bezogen, kostet Google pro Stunde genau so viel Energie, wie ein Auto auf 12.000 Kilometern Fahrt an CO2 ausstößt.

Der Energieverbrauch lässt sich durch effizientere Suchanfragen reduzieren. Starten Sie eine Suchanfrage nicht, ohne sich vorher zu überlegen, wonach genau Sie suchen und wählen Sie die richtigen Schlagwörter aus. Dann sparen gleich dreifach: Zeit, Geld und CO2.

Und ein wirklich einfacher aber effektiver Tipp: Nutzen Sie die Ecosia als Suchmaschine. Ecosia in Stichworten:

  • generiert über die Suchanfragen der Nutzer ihre gesamten Einnahmen aus Werbeanzeigen und verwendet diese, um Bäume mit Aufforstungsprojekten auf der ganzen Welt zu pflanzen.
  • die gesamte Stromleistung wird bei Ecosia zu 100 % mit erneuerbarer Energie aus eigenen Solarkraftwerken ausgeglichen und hat somit eine vollkommen saubere CO2-Bilanz.
  • Indem so Bäume gepflanzt werden und erneuerbare Energie einsetzt wird, wird der Luft mit jeder Ecosia Suchanfrage CO2 entzogen, was Ecosia zu einer Suchmaschine mit negativer CO2-Bilanz macht.
  • Die Berechnung auf der Homepage: Eine durchschnittliche Suchanfrage generiert einen Umsatz von circa 0.005 €. Einen Baum zu pflanzen kostet ungefähr 0.25 €, was bedeutet, dass Ecosia für jede 50. Suchanfrage einen neuen Baum pflanzen kann. Im Durchschnitt entziehen diese Bäume, über eine erwartete Lebensdauer von 15 Jahren, der Luft jeweils 50 kg CO2. Wenn Ecosia genauso erfolgreich wie Google wäre, könnte es so 15% der gesamten globalen CO2 Emissionen absorbieren! Das würde ausreichen, um die Kraftfahrzeugemissionen weltweit auszugleichen.
  • Sitz in Deutschland, und datenschutzfreundlich: Anders als bei Konkurrenzanbietern, werden die Daten nicht an Dritte weiterverkauft. Alles, was der Nutzer in den Browser eingibt, wird geschützt. Nach 4 Tagen werden alle Daten gelöscht. All dies geschieht, da die Ecosia GmbH eine Zweckgesellschaft ist, und alle Gewinne im Unternehmen bleiben und zur Finanzierung von Baumpflanzprojekten und anderen ökologischen und sozialen Initiativen verwendet werden. Das Unternehmen kann nicht an Dritte verkauft werden.

Die transparenten Zahlen an Einnahmen und Ausgaben finden sie auf Ecosias Finanzbericht. Dort finden sie wie viel Geld in Baumprojekten landet, und wie viel an Steuern, Personal und auch Marketing ausgegeben wird.

Und noch die Info für unsere Zahlenfreunde: Wie groß der gesamte Energiebedarf des Internets tatsächlich ist, kann man nur schätzen. Eine Studie aus 2014 hat errechnet, dass das Internet 2012 4,6 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs ausgemacht hat. Damit wäre das Internet im internationalen Ländervergleich Platz sechs hinter China, den USA, der EU, Indien und Japan. Das Internet und all seine damit verbundenen Geräte verbraucht damit mehr Strom als zum Beispiel Russland und fast so viel wie Kanada und Deutschland zusammen. Es ist davon auszugehen, dass die Internetnutzung zugenommen hat seit 2012.

Kontakt

Hannes Többen
Klimaschutzmanager

h.toebben@ritterhude.de
04292 889 – 165

Wo?

Rathaus der Gemeinde Ritterhude
Riesstraße 40, 27721 Ritterhude
Raum 24